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Applets Venus Konjunktionen 1631 1639 1761 1769 1874 1882 2004 2012 |
Für den nächsten
möglichen Durchgang der Venus am 4. Dezember 1639 ergaben die Berechnungen Keplers mit
ihrer zu großen Parallaxenkorrektur, dass
Venus die Sonnenscheibe knapp verfehlen sollte.
Jedoch der junge talentierte Jeremiah
Horrox (auch: "Horrocks"), geboren 1619 in Toxteth
bei Liverpool und nach seinen Studien in Cambridge
in Hoole bei Liverpool in kirchlichen Diensten
tätig, berechnete aus den Tafeln des
belgischen Astronomen Philip van Landsberge
(1561-1632, Horrox projizierte mit seinem kleinen
Fernrohr das Sonnenbild auf einen Schirm, der
hinter dem Okular befestigt war. Sein Sonnenbild
maß 6 Zoll im Durchmesser (ca. 15 cm). Und
es gelang ihm, in die Venus kurze Zeit vor
Sonnenuntergang vor der Sonnenscheibe zu sehen.
Diese Abbildungen der
Sichtbarkeitsgebiete werden mit freundlicher
Genehmigung von Antonius Schrode, Frankfurt/M.
wiedergegeben. Auf seiner Website finden Sie u.a. einen Beitrag über
die Grundlagen und Geschichte der Merkur- und
Venusdurchgänge sowie ein umfangreiches
Angebot astronomischer Software für Windows
(teilweise auch zum kostenlosen Herunterladen).
Horrox schreibt: At 3.15 by the clock
........ 14'24'' Als Koordinaten seines Beobachtungsortes
Hoole, etwa 15 Meilen nördlich von Liverpool
nennt Horrox 53°35' N und 14°15' westlich
von Uraniborg in Dänemark, dem Observatorium
Tycho Brahes. Mit den heutigen Werte (53.201°
N und 2.861° W) berechnet man für den
Sonnenuntergang 15:54 UT. Horrox hielt seine Beobachtungen in der
Schrift "Venus in sole visa" fest ("Venus in der
Sonne gesehen"). Sein plötzlicher Tod im
Jahre 1641 im Alter von 22 Jahren und auch der von
Crabtree 1644 verhinderten die
Veröffentlichung der ersten Beobachtung eines
Venusdurchgangs. Erst Johannes Hevelius hat 1662 als
Anhang seiner Schrift "Mercurius in sole visus"
auch die Beobachtung des Venusdurchgangs von
Horrox veröffentlicht. Von Rev. A.B. Whatton
wurde sie 1859 ins Englische übersetzt. Seit
1875 ehrt Horrox eine Gedenktafel in der Londoner
Westminsterabtei. Hier eine
längere Passage aus Horroxs eindrucksvollem
Bericht. Jonas Horrox, der Bruder, hat den
Venusdurchgang nicht beobachtet oder keinen
Bericht hinterlassen. Crabtree hatte wegen dichter
Bewölkung seine Hoffnungen schon aufgegeben,
als sich kurz vor Sonnenuntergang einen
Wolkenlücke auftat. Er fertigte eine
Zeichnung des projizierten Bildes an, aus der sich
der Venusdurchmesser zu 1'3'' in guter
Übereinstimmung mit Horroxs Wert von 1'12''
ergab. Im Rathaus von Manchester erinnert ein
Wandbild an Crabtree bei der Beobachtung des
Transits. Weder Horrox noch seine Zeitgenossen
erkannten die Möglichkeit, aus der
Beobachtung eines Transits die Sonnenparallaxe und
daraus den Abstand zwischen Sonne und Erde
bestimmen zu können. Diese Idee hatte Edmond
Halley (1656-1762): "Methodus singularis, qua
Solis parallaxis ope Veneris etc. determinari
poterit", Phil. Trans. 1716. Horrocks, Jeremiah
(Galileo Project) Edmond
Halley's
famous admonition of 1716 [1] Heinrich
Gretschel: Lexikon der Astronomie; [2] Sim.
Newcomb: Populäre Astronomie,
deutsche Ausgabe bearb. durch R.
Engelmann; [3] Simon
Newcombs Astronomie für
Jedermann; [4] M. Wilhelm
Meyer: Das Weltgebäude, Eine
gemeinverständliche Himmelskunde; [5] Rudolf Wolf:
Geschichte der Astronomie; [6] Michael
Maunder, Patrick Moore: Transit - When
Planets cross the Sun; [7] Eli Maor:
June 8, 2004, Venus in Transit;
Biographie) und eigenen Venusbeobachtungen, dass
an diesem Tag ein Venustransit stattfindet. Da
seine Berechnungen erst kurz vor dem erwarteten
Ereignis beendet waren, konnte er sie nur seinem
in Toxteth wohnenden Bruder Jonas und und seinem
Freund William Crabtree in Salford bei Manchester
per Brief mitteilen:
The reason why I am writing
to you now is to inform you of the extraordinary
conjunction of the Sun and Venus which will occur
on November 24 (nach altem Julianischen Kalender).
At which time Venus will pass across the Sun.
Which, indeed, has never happened for many years
in the past nor will happen again in this century
I beseech you therefore, with all my strength, to
attend to it diligently with a telescope and to
make whatever observation you can, especially
about the diameter of Venus, which indeed is 7'
according to Kepler, 11' according to Lansberge,
and scarcely more than 1' according to my
proportion.
Albert van Helden, Measuring
the Universe: Cosmic Dimensions from Aristarchus
to Halley (Chicago and London: University of
Chigaco Press, 1985), p.107, hier zitiert nach
[6].In the second place, the
distance between the centres of Venus and the Sun
I found, by three observations, to be as follows:
At 3.35 by the clock ........ 13'30''
At 3.45 by the clock ........ 13'0''
At 3.50 the apparent sunset
4. Dezember 1639, 15:35 UT, Sonnenhöhe
1°37' (Starry Night)
http://archive.aal.lu/old_site/html/en/special_en0405-00.html
Jeremiah Horrocks (BBC
History)
Verlag des Bibliographischen
Instituts, Leipzig 1882.
Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig
1881.
Verlag von Gustav Fischer, Jena, 2.
Auflage 1910.
Bibliographisches Institut, Leipzig
und Wien 1898.
Druck und Verlag von R. Oldenbourg,
München 1877.
Springer-Verlag London Limited 2000;
ISBN 1-85333-621-8.
Princeton University Press, Princeton
2000; ISBN 0-691-04874-6.
29. 04. 2012