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Johannes Keplers ( Auf der Grundlage der Rudolfinischen
Tafeln berechnete Kepler in seiner 1629
veröffentlichten Ephemeride für das Jahr
1631 einen Merkurdurchgang für den 7. November
1631 und einen Venusdurchgang am 6.
Dezember 1631. Nachdem Kepler im Jahre am 15. November
1630 verstorben war, gelang es Pierre Gassendi
(1592-1655), den angekündigten
Merkurdurchgang am 7. November 1631 in Paris zu
beobachten: er ließ die Sonnenstrahlen durch
das Okular seines Fernrohrs auf einen weißen
Schirm im verdunkelten Zimmers fallen und
betrachtete das projizierte Sonnenbild mit einer
Lupe. Als scheinbaren Durchmesser ermittelte er
20''. Nach Delambre schrieb Gassendi voller
Freude über die gelungene Merkur-Beobachtung
an Wilhelm Schickard in Tübingen (zitiert nach [5]): Der listige Merkur wollte
vorbeigehen ohne wahrgenommen zu werden; er war
früher eingetreten als man es erwartete,
aber er konnte nicht entkommen ohne entdeckt zu
werden; ich habe ihn gefunden und ich habe ihn
gesehen; was niemandem vor mir widerfahren war,
am 7. November 1631, morgens. Der Merkurtransit wurde ebenfalls von
Cysat in Ingolstadt und Remus Quietanus in Ruffach
beobachtet. Alle waren von der geringen
Größe des Merkurbildes überrascht,
das auf nur 20'' geschätzt wurde. Nach seinem Erfolg beim Merkurdurchgang
begann Gassendi mit seinen Beobachtungen zum
Venusdurchgang bereits am 5. Dezember 1631, einen
Tag vor dem erwarteten Termin, wenn immer
Wolkenlücken es zuließen. Auch am 6.
und 7. Dezember suchte er vergeblich nach der
Venus vor der Sonnenscheibe. Er konnte nicht
wissen, dass der Venusdurchgang erst nach
Sonnenuntergang in Europa begann und vor
Sonnenaufgang beendet war, und daher unbeobachtet
blieb. Diese Abbildungen der
Sichtbarkeitsgebiete werden mit freundlicher
Genehmigung von Antonius Schrode, Frankfurt/M.
wiedergegeben. Auf seiner Website finden Sie u.a. einen Beitrag über
die Grundlagen und Geschichte der Merkur- und
Venusdurchgänge sowie ein umfangreiches
Angebot astronomischer Software für Windows
(teilweise auch zum kostenlosen Herunterladen).
Gassendi berichtet über seine
Beobachtungen in seiner Schrift "Mercurius in Sole
visus et Venus invisa Anno 1631 pro voto et
admonitione Kepleri. Parisiis 1632 in 4". [1] Heinrich
Gretschel: Lexikon der Astronomie; [2] Sim.
Newcomb: Populäre Astronomie,
deutsche Ausgabe bearb. durch R.
Engelmann; [3] Simon
Newcombs Astronomie für
Jedermann; [4] M. Wilhelm
Meyer: Das Weltgebäude, Eine
gemeinverständliche Himmelskunde; [5] Rudolf Wolf:
Geschichte der Astronomie; [6] Michael
Maunder, Patrick Moore: Transit - When
Planets cross the Sun; [7] Eli Maor:
June 8, 2004, Venus in Transit;
Biographie) letztes großes Werk, das zu
seinen Lebzeiten erschien, waren die
"Rudolphinische Tafeln" (
Tabulae
Rudolfinae, 1627, benannt
nach Kaiser Rudolf II). Sie enthalten neue
umfangreiche Tabellen der Planetenbewegung, die
auf Tycho Brahes (1546-1601,
Biographie) Daten basierten. Die mittleren Fehler
konnten von fünf Grad auf zehn Minuten
Abweichung von der wirklichen Planetenposition
reduziert werden. Das Werk bildete für die
kommenden 200 Jahre die Grundlage vieler
astronomischer Berechnungen. Der englische
Mathematiker und Physiker Sir Isaac Newton
stützte sich bei der Formulierung seiner
Theorie der Gravitationskraft stark auf die
keplerschen Theorien und Beobachtungen.
Pierre Gassendi (1592-1655)
Bildquelle: MacTutor History of Mathematics, Biographie
Le rusé Mercure
voulait passer sans être apperçu, il
était entré plutôt qu'on ne
s'y attendait, mais il n'a pu s'échapper
sans être découvert, ευρηκα
και
εωρακα; je l'ai
trouvé et je l'ai vu; ce qui n'était
arrivé a personne avant moi, le 7 novembre
1631, le matin.
Verlag des Bibliographischen
Instituts, Leipzig 1882.
Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig
1881.
Verlag von Gustav Fischer, Jena, 2.
Auflage 1910.
Bibliographisches Institut, Leipzig
und Wien 1898.
Druck und Verlag von R. Oldenbourg,
München 1877.
Springer-Verlag London Limited 2000;
ISBN 1-85333-621-8.
Princeton University Press, Princeton
2000; ISBN 0-691-04874-6.